von Bob Avakian
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um die Übersetzung eines Artikels, der am 27. März 2020 in Revolution, der Zeitung der Revolutionären Kommunistischen Partei, USA (www.revcom.us) erschienen ist.
Bereits bevor sich das Coronavirus zu einer weltweiten Pandemie entwickelt hatte, schrieb ein Kolumnist der New York Times (NYT) von der Sehnsucht nach Langeweile und argumentierte, dass nach Jahren des Trump-Wahnsinns so eine einschläfernde Präsidentschaft (von jemandem wie Joe Biden) genau das wäre, was gebraucht wird. Die Auswirkungen des Coronavirus ließen diese Tendenz zu einer „Sehnsucht nach Normalität“ noch einmal besonders stark werden. Das trifft vor allem auf den Teil der herrschenden Klasse zu, welcher von der NYT repräsentiert wird, wie auch auf den Teil der Gesellschaft, insbesondere aus der formal gebildeteren Mittelschicht, der sich schon seit einiger Zeit in erheblichem Maße mit dem identifiziert, wofür die NYT steht.
Doch stellt die Idee von einer „Rückkehr zur Normalität“ grundlegend eine Illusion dar, die durch das Wesen und die Funktionsweise des kapitalistisch-imperialistischen Systems, dem die Massen der Menschheit unterworfen sind, zerstört werden wird.
Im Kontext der aktuellen Krise verschärfen sich die dem System innewohnenden Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse drastisch, wie es bereits in vorangegangenen Krisen der Fall war – in diesem Land wie auch auf internationaler Ebene. Als beispielsweise im Jahr 2005 der Orkan Katrina in New Orleans und der umgebenden Region zuschlug, waren zwar breite Teile der Gesellschaft davon stark betroffen, jedoch wurde primär die schwarze Bevölkerung von dieser Zerstörung heimgesucht. Dies war der Unterdrückung und der brutalen Ungleichheit geschuldet, der sie schon zuvor ausgesetzt war, wie auch der wenig wohlwollenden Vernachlässigung und oft böswilligen Handlungen vonseiten derer, die an der Macht sind. Ähnlich verhielt es sich in Bezug auf AIDS, wo diejenigen besonders diskriminiert und verunglimpft wurden, die am meisten unter diesem Virus zu leiden hatten, und wo die ungleiche Verteilung des Leidens auf internationaler Ebene besonders ausgeprägt gewesen ist, wobei vor allem die Bevölkerung im Afrika südlich der Sahara dauerhaft gewaltige Zerstörung zu ertragen gehabt hat.
Während breite Teile der Bevölkerung vom Coronavirus betroffen sein werden, wird sich diese Ungleichheit bei dieser Krise hierzulande einmal mehr auswirken – wobei Immigranten, Gefangene, die Obdachlosen, Menschen in armen Stadtteilen, besonders unter den Angehörigen unterdrückter Nationen, wie auch andere, die durch das „normale Wirken“ dieses Systems und durch diejenigen an der Macht klein gehalten, erniedrigt und verachtet werden, ungleich größerem Leid ausgesetzt sein werden.
Und international kommen diese Dynamiken in noch größerem Maßstab zum Tragen. Darauf habe ich an anderer Stelle hingewiesen:
wir leben in einer Welt, in der große Teile der Menschheit in krasser Armut leben: 2,3 Milliarden Menschen verfügen kaum oder überhaupt nicht über einen Zugang zu Toiletten oder Latrinen und zahllose leiden an den Folgen vermeidbarer Krankheiten, wobei Millionen von Kindern jedes Jahr an solchen Krankheiten und an Hunger sterben, während 150 Millionen Kinder auf der Welt gezwungen sind, rücksichtslos ausgebeuteter Kinderarbeit nachzugehen; die gesamte Weltwirtschaft basiert auf einem gewaltigen Netzwerk von Sweatshops, in denen Heere von Frauen angestellt sind, die dann alltäglichen sexuellen Schikanen und Angriffen ausgesetzt sind; 65 Millionen Geflüchtete sind aufgrund von Krieg, Armut, Verfolgung und den Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung entwurzelt worden. (2)
Weltweit betrachtet sind es diese Menschen, die unter solchen Bedingungen ihr Leben fristen und die nun am härtesten von der aktuellen Coronakrise betroffen sein werden, wie es auch schon in der Vergangenheit der Fall war.
In Verbindung mit der anhaltenden und sich rasant vertiefenden Klimakrise, die in den dynamischen Entwicklungen dieses Systems wurzelt und die gesamte Menschheit zunehmend einer existenziellen Bedrohung aussetzt, wird all das Massen von Menschen (Millionen und letztlich Milliarden von ihnen) in immer tiefere Verzweiflung treiben und niemand auf diesem Planten wird in der Lage sein, sich den Auswirkungen und Konsequenzen von alldem zu entziehen.
Über die unmittelbaren Bedrohungen, das grundlegende Problem und die revolutionäre Lösung
Vor einigen Jahren habe ich folgenden Punkt stark gemacht:
Während die USA heute weltweit die Supermacht Nr. 1 sind und das auch immer wieder lautstark betonen, so werden sie doch von sich verschärfenden Widersprüchen bedrängt und stehen im Lande selbst wie auch international vor wachsenden Herausforderungen. Das hat zu einem faschistischen Regime geführt, das nun die Zügel der Macht in den Händen hält, mit einem durchgeknallten Brutalo, der seinen Finger auf dem roten Knopf hält. Ohne zu übertreiben kann gesagt werden, dass dieses Regime nicht nur droht, das Leiden unzähliger Menschen noch einmal erheblich zu verschärfen, sondern die eigentliche Existenz der Menschheit selbst gefährdet. (3)
Gleichzeitig ist der Faschismus in einer Reihe von Ländern weiterhin erstarkt. Dieses Phänomen stellt eine Antwort – eine fanatische, wahnsinnige und gewaltförmige Reaktion – auf die Veränderungen dar, die ganz grundsätzlich durch die Erfordernisse und die Dynamik des kapitalistisch-imperialistischen Systems wie auch durch die Tatsache angetrieben werden, dass dieses System keine positive Lösungen dafür hat und auch nicht haben kann. Auch wenn viele Menschen (und insbesondere viele sogenannte Liberale) daran glauben möchten, dass wir vor allem in Krisenzeiten wie diesen „alle in einem Boot sitzen“, steht diese Ansicht tatsächlich im Konflikt mit der Realität und besonders die faschistischen Kräfte verhalten sich nicht entsprechend. So ist beispielsweise der Waffenverkauf hierzulande inmitten dieser Krise noch weiter in die Höhe geschossen, wo diese Second Amendment-Typen [Anm.d.Übers.: der zweite Zusatzartikel der US-Verfassung verbietet es, den Besitz und das Tragen von Waffen einzuschränken] weiter tödliche Waffen zum „eigenen Schutz“ gegen „Kriminelle“ horten (und viele auch, um sich für den „Bürgerkrieg“ zu rüsten, den sie kommen sehen). Wenn wir die richtige Feststellung des afroamerikanischen Theologen Hubert Locke aufgreifen, geht es bei der faschistischen Bewegung hierzulande nicht um irgendeinen abstrakten Kampf um die „Herzen und Köpfe“ von Menschen, sondern um einen todernsten Kampf um Macht. In diesem Kampf und besonders auf Seiten der christlichen Fundamentalisten, die darin die treibende Kraft darstellen, geht es darum, „die Regierungsgewalt zu erobern, die Gerichte und gerichtliche Entscheidungen zu manipulieren, die Medien zu kontrollieren und in jede nur erdenkliche Ecke unserer Privatsphäre und persönlichen Beziehungen einzudringen, so dass das, was die religiöse Rechte als den Willen Gottes ansieht, in den USA regiert.“ (4)
In diesem Zusammenhang wird für gewöhnlich die Ansicht verbreitet, dass die krasse Polarisierung in den USA und der mit Trump verbundene Wahnsinn eine „Abkehr von zivilen Normen“ darstelle oder besonders, dass dies seine Ursache in dem Versäumnis der „Liberalen“ aus der gebildeten Mittelschicht habe, mit den Menschen aus dem Kernland zu kommunizieren und deren Perspektive zu verstehen. Diese Ansicht jedoch ist nicht nur völlig fehlgeleitet, sondern genau genommen stellt sie eine gefährliche Selbsttäuschung dar. Jean Hardisty berichtete in ihrem bereits vor etwas mehr als 20 Jahren erschienenen Buch Mobilizing Resentment, das auf umfangreichen Recherchen in der rechtsradikalen Bewegung in den USA basiert, wie solche Leute anfänglich mit einer Art oberflächlicher Freundlichkeit auf ihre Bemühungen reagierten, Gespräche auf eine höfliche und freundliche Weise zu führen. Mit der Fortdauer des Gesprächs sah sie sich jedoch der „brutalen Intoleranz“ ausgesetzt, die bei diesen Rechten zum Vorschein kam. Hardisty formuliert es sehr bildlich: „Sobald ich einmal den Rechten gegenüber aus Respekt vor dem Recht auf eine eigene Weltsicht die Möglichkeit eines Irrtums einräume, belohnen sie mich mit einem Tritt ins Gesicht.“ Hardisty resümiert, dass wir es mit einer
großzügig finanzierten, gut koordinierten, schlauen Bewegung zu tun haben, die ausgezeichnete Manipulationstechniken entwickelt und einen günstigen historischen Moment gepackt und selber geprägt hat. Das Streben der Rechten nach politischer Macht ist zu einer beängstigenden Realität geworden. (5)
Seit Hardisty dies vor etwa 20 Jahren geschrieben hat, haben sich die Dinge nur noch weiter verschlimmert und die hier dargestellte Bedrohung ist noch akuter geworden.
Die Beschränkungen, welche schon das „normale Funktionieren“ des kapitalistisch-imperialistischen Systems für eine systematische und koordinierte Bekämpfung des Coronavirus darstellt, werden auf eine sehr unmittelbare Art und Weise durch die Ansichten, die Methoden wie auch die Prioritäten der Faschisten, wie sie in dem Trump/Pence-Regime konzentriert zum Ausdruck kommen, noch vergrößert und verstärkt. Das kommt in der Beauftragung des Wissenschaftsfeindes Pence mit der Leitung der Regierungsmaßnahmen um COVID-19, in Trumps anfänglichem Bestreiten der Bedeutung und der Gefahr, die dieses Virus darstellt, und seinen fortwährend Lügen in dieser Frage, in seinem groben amerikanischem Chauvinismus, der dieses Land gegen den Rest der Welt stellt, in seiner wiederholt gezeigten Tendenz, rücksichtslos die medizinische Wissenschaft in Frage zu stellen und Empfehlungen von medizinischen Experten, die seinen engstirnigen und gefährlich kurzsichtigen Interessen zuwiderlaufen, zu ignorieren und in anderem mehr zum Ausdruck. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob Trump den Ausgang der Präsidentschaftswahlen im November überhaupt anerkennen wird, sollte er (selbst bei der Auszählung unter den Wahlmännern, wie auch bei den Wählerstimmen selbst) die Wahlen nicht gewinnen – oder ob es überhaupt zu Wahlen kommen wird, da es gar nicht undenkbar zu sein scheint, dass Trump die Wahlen unter dem Vorwand „aufschieben“ (oder gleich gänzlich aussetzen) wird, dass es im Zusammenhang mit der Coronakrise zu gefährlich sei Wahlen durchzuführen!
Gegen all das muss größtmöglicher Widerstand geleistet werden mit dem Ziel, diese Gefahr abzuwenden. Und gleichzeitig muss erkannt werden, dass eine radikale Transformation der Gesellschaft und letztendlich der Welt als Ganzes notwendig sein wird, um die gewaltigen Beschränkungen zu beseitigen, die dieses System den Menschen und ihrer Fähigkeit zur Zusammenarbeit auferlegt, so dass sie die Notwendigkeiten, mit denen sie konfrontiert sind, angehen und transformieren können, durchgängig und besonders akut in Krisenzeiten.
Was auch immer mit Blick auf die anstehenden Wahlen im November geschehen wird und wie auch immer die Coronakrise gelöst werden wird – oder auch wenn sie nicht wirklich gelöst werden wird, sondern sich als Teil von „kaskadenförmig entfaltenden Krisen“ entwickelt, bei der auf eine Krise die nächste… und wieder die nächste folgt – eines steht fest: es wird keine Rückkehr zu irgendeiner idealisierten „Normalität“ mehr geben. Und obwohl der Drang vieler Menschen, das durch das Coronavirus verursachte Unheil hinter sich zu lassen, natürlich legitim und nachvollziehbar ist, sollte – wenn wir in Rechnung stellen, wie sich die wirkliche Lage für breite Teile der Menschheit unter der „normalen“ Herrschaft dieses Systems darstellt – niemand eine Rückkehr zu der vom kapitalistisch-imperialistischen System verhängten „Normalität“ herbeisehnen.
Unterhalb der Oberfläche der aktuellen Krise und der Bedrohung, die das Trump/Pence-Regime und seine fanatische faschistische „Basis“ darstellen, besteht die noch grundlegendere Realität des kapitalistisch-imperialistischen Systems und die Konsequenzen, die es hat, wenn es zugelassen wird, dass dieses System weiterhin die Welt beherrscht und über die Lebensbedingungen der Massen weltweit und tatsächlich über das eigentliche Schicksal der Menschheit selbst bestimmt. Die Krise um das Coronavirus hat dazu verholfen, die Realität in schärferen Umrissen zu erkennen, dass das kapitalistische System nämlich nicht nur unfähig ist, die Bedürfnisse großer Teile der Menschheit zu befriedigen, sonderndass es in einem grundlegenden Konflikt damit steht und ein direktes Hindernis dafür darstellt. Auch wenn die Kapitalisten und die Regierungen, die ihre Interessen vertreten, angesichts der Notsituation gezwungen sind, einige Schritte zu unternehmen, die in mancherlei Hinsicht der innewohnenden Dynamik ihres Systems zuwiderlaufen (wie z.B. durch massive staatliche Eingriffe in ökonomische Kreisläufe), so verschafft sich doch weiterhin die Art und Weise Geltung, auf die dieses System wirkungsvolle Maßnahmen im Umgang mit der Krise selbst unterläuft. Das zeigt sich nicht nur in solchen perversen Handlungen wie dem Horten von lebenswichtigen medizinischen und anderen Ausrüstungsgegenständen, um Preise in die Höhe zu treiben, sondern generell wird in diesem System Reichtum auf der Grundlage von rücksichtsloser Ausbeutung und der Verelendung von Volksmassen in aller Welt erzeugt. Doch selbst in den „wohlhabenderen“ Ländern herrscht beträchtliche Armut, große Bevölkerungsteile schlagen sich von einem Zahlungseingang bis zum nächsten durch und leben nur eine Krise vorm Abgrund entfernt. Die andauernde Rivalität zwischen verschiedenen Kapitalisten (oder Verbindungen von Kapital) mit ihrem Privateigentum an den Produktionsmitteln (an Land, Rohstoffen, Fabriken und andere Strukturen) und die private, von Konkurrenz geprägte Akkumulation von Reichtum stellen ein Hindernis für notwendige Kooperation und die Produktion von den Dingen dar, die zwar vielleicht dringend benötigt werden, die aber für den privaten Profit schlicht nicht produktiv sind. Hinzu kommt noch die Ideologie, wonach es gelte, die eigenen Interessen auf Kosten anderer zu verfolgen, der Individualismus, der von diesem System bestärkt und in diesem Land gegenwärtig bis ins Extrem gefördert wird. Diese Ideologie, dieser Individualismus laufen Tendenzen in Richtung mehr Kooperation und auch Opferbereitschaft für ein größeres Gut entgegen und unterminieren sie. Ungeachtet der großen Anstrengungen vieler wohlmeinender Menschen wird, selbst wenn diese aktuelle Krise mit dem Coronavirus überwunden werden sollte, dies doch auf der Grundlage in dieses System eingebauter, sich intensivierender Widersprüche und des Leidens der Massen der Menschheit geschehen, die unter diesem System ohnehin schon ausgebeutet und unterdrückt werden.
All das steht in scharfem Gegensatz zu dem, was notwendig ist, um mit Krisen wie der durch das Coronavirus verursachten wirklich fertig zu werden und die elementaren Bedürfnisse der Menschheit auf dauerhafter Basis zu befriedigen. Es steht in scharfem Gegensatz zu dem sozialistischen System, wie es die Constitution for the New Socialist Republic in North America („Verfassung für die Neue Sozialistische Republik in Nordamerika“) entwirft und in dem das Eigentum an den Produktionsmitteln vergesellschaftet und nicht privat ist, in dem der gesellschaftliche Reichtum durch Kooperation erzeugt wird und nicht durch Ausbeutung und in dem er in zunehmenden Maße den Bedürfnissen der Menschen entsprechend verteilt wird und nicht denen konkurrierender Kapitalisten entsprechend, in dem es eine Regierung gibt, die darauf abzielt und dafür steht, die elementaren Bedürfnisse der Menschheit zu befriedigen und eine solche Sichtweise unter den Massen fördert und sie mit eben diesem Ziel in diesen Prozess des Regierens einbezieht. Das steht in völligem Gegensatz zu einer Regierung, die ein Apparat zur Erfüllung der Forderungen des Kapitals und seiner Dynamik ist und diese vertritt, mit all ihrer Anarchie und der rücksichtslosen Ausbeutung, die das innerhalb einzelner Länder wie auch auf Weltebene beinhaltet. (6)
Über die Grenzen eines einzelnen Landes hinaus besteht die große Bedeutung und die potenziell sehr positive Rolle und Auswirkung des Internationalismus, der nur dadurch wirklich und umfassend realisiert werden kann, dass die gegen eine internationale Einheit und Kooperation gerichteten Schranken überwunden werden, welche die Wirkungsweise des kapitalistisch-imperialistischen Systems errichtet hat, das in seinem Operationsbereich (d.h. in der Ausbeutung) zwar international ist, das aber aus konkurrierenden Kapitalisten und rivalisierenden kapitalistischen Staaten besteht. (7)
Die Überwindung all dessen kann – kann nur – durch die kommunistische Revolution und die Errichtung von immer mehr sozialistischen Staaten auf der Welt bewerkstelligt werden, die auf einer internationalistischen Basis erfolgt und bei der die ökonomischen, sozialen und politischen Transformationen wie auch die Transformationen in der Denkweise und Kultur der Menschen durchgeführt werden, wodurch die Menschheit in die Lage versetzt wird, einen Sprung über die Beschränkungen und die fürchterlichen Konsequenzen von dem zu machen, was schon das „normale“ Funktionieren des kapitalistisch-imperialistischen Systems bedeutet und was in Krisenzeiten noch einmal eine erhebliche Verschärfung erfährt. Diese beispiellose Revolution wird Menschen dazu in die Lage versetzen, die Wirklichkeit zu konfrontieren und Krisen anzugehen, nämlich auf eine wirklich kooperative Weise als Mitglieder einer Weltgemeinschaft von frei assoziierten Menschen, anstatt sie entsprechend der Zugehörigkeit zu einem Land, einer Klasse, einer Nationalität (oder „Rasse“), nach Geschlecht und anderen Unterdrückungsverhältnissen voneinander zu trennen und einander entgegenzustellen.
ANMERKUNGEN:
(1) Siehe dazu die Veröffentlichungen auf www.revcom.us, darunter die Kommuniqués der revolutionären Kommunisten („Revcoms“), das Interview mit Lenny Wolf in der Radio-Show von Michael Slate, wo die bereits bestehenden Auswirkungen dieser Dynamik in dieser Krise diskutiert werden.
(2) Why We Need An Actual Revolution And How We How We Can Really Make Revolution. Der Text und das Video dieser Rede von Bob Avakian sind zugänglich über www.revcom.us.
(3) The TRUMP/PENCE REGIME MUST GO! In The Name Of Humanity We REFUSE To Accept a Fascist America, A Better World IS Possible. Das Video dieser Rede von Bob Avakian ist zugänglich über www.revcom.us.
(4) Reflections on Pacific School of Religion’s Response to the Religious Right. Lockes Artikel ist auch über www.revcom.us zugänglich.
(5) Jean Hardisty: Mobilizing Resentment. Conservative Resurgence From The John Birch Society To The Promise Keepers, Beacon Press Books 1999, S. 5, 6, 8.
(6) Vgl. dazu die von Bob Avakian verfasste Constitution for the New Socialist Republic in North America, die über www.revcom.us zugänglich ist.
(7) Das Kapitel „Globalization, the Nationality of Capital, and the Imperialist Nation-State“, in: Notes on Political Economy: Our Analysis of the 1980s, Issues of Methodology, and the Current World Situation, veröffentlicht von der Revolutionären Kommunistischen Partei, USA (zugänglich über www.revcom.us) enthält eine Analyse dieses bedeutenden Widerspruchs in der heutigen Welt:
„Im Zeitalter des Imperialismus werden die Kreisläufe des Kapitals internationalisiert und die Akkumulation nimmt hinsichtlich ihrer Reichweite und ihrer Prozesse immer stärker globalen Charakter an. Dennoch bleibt das imperialistische Kapital in den nationalen Märkten und nationalen Staatsformationen verankert. […]
Kurz gesagt bringt die mit globalen Prozessen kapitalistischer Entwicklung verbundene Anarchie neue Probleme der „Kontrolle“ hervor. Dadurch verschärft sich der Widerspruch zwischen der internationalisierten Akkumulation und dem nationalen Charakter des Kapitals, der weit davon entfernt ist überwunden zu sein.
Weiter heißt es in den Notes:
Gleichzeitig bedarf das Kapital eines Apparates (des imperialistischen Staates) und der notwendigen militärischen Mittel (also einer Militärindustrie), um die internationale Umgebung abzusichern, innerhalb der es global erfolgreich sein kann.